Fausts Erben

Die Geschichte des Weingutes, deren Bewohner und Erbauer

Einzug!

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Es ist vollbracht! Alle Parteien sind inzwischen eingezogen, die letzten Tage zwischen halbleerer alter Wohnung und halbfertiger neuer Wohnung waren bei allen Beteiligten mit viel Nervenverlust verbunden. Wir lagen alle so 1 bis 3 Monate hinter dem ursprünglich angesetztem Zeitplan. Gut, wer nicht zu früh seine alte Wohnung gekündigt hat.
Der verregnete und warme Winter hatte seine guten Seiten (Frostfreiheit für Putz-, Beton-, Wasserarbeiten), allerdings war der Matsch auf der Baustelle nicht von dieser Welt. Ein straffer Gang vom Parkplatz zum Haus und man hatte ein gutes Kilo Lehm an jedem Schuh zu hängen, welches man dann über den Tag verteilt auf Arbeit wieder im Büro verteilte…

Wenn man so zurückdenkt, was alles passiert ist…
Erst ging alles ewig langsam los, dann die ersten Baubewegungen. Regen, Regen, Regen. Holzhäuser wurden nass. Regen. Ging nicht weiter. Ein Haus wurde mal kurz verkehrtherum zusammengebaut. Medienanschlüsse waren unklar, oder Abwasserleitungen vergessen, alles mögliche wurde aufgebuddelt und verschlossen. Regen. Einzig das DSL Kabel lief einigermaßen problemlos: obwohl unsere Straße noch nicht ans DSL Netz angeschlossen ist, konnten wir die Telekom davon überzeugen, von einer anderen Straße in der Nähe uns genug Kabel hinzulegen, dass wir es selbst quer über unseren Hof verlegen konnten. Jetzt müsste es nur noch funktionieren, aber Um-, An- und Neumelden geht ja auch nie reibungslos.
Da die Kosten gefühlt explodiert sind, haben wir alles mögliche dann doch selbst gemacht. Ich weiss jetzt dass sich auch einfache Malerarbeiten auch ganz schön in die Länge ziehen können. Fliesenlegen hab ich in Spätschichten bis nach Mitternacht bis kurz vor dem Umzug gemacht. Und den riesigen gemieteten Umzugs-LKW durch die engen Straßen zu manövrieren hat mir auch ein paar Schweisstropfen abgefordert.
Unsere Absturzgitter vor den bodentiefen Fenstern im OG (von manchen auch französischer Balkon genannt) hatten wir dann auch selbst montiert: bei strömenden Dezemberregen zerrten, schoben, hoben und zogen wir zu dritt ein Rollgerüst durch wadentiefen Schlamm von Fenster zu Fenster. Zwei Mann von draussen anhalten und ausrichten, der dritte von innen irgendwie gebohrt und geschraubt. Zwei von uns dreien waren zudem gehandicapt: ich hatte mir hier auf der Baustelle ein paar Wochen zuvor einen Finger beim Abmontieren großer Eisenstangen gequetscht, der andere sich beim Stolpern die Bänder am Fuß angerissen. Ein Dream-Team, filmreif.
Alles Geschichte. Wir wohnen drin! Endlich! Im eigenen Haus! Naja, noch gehörts der Bank…
Der Schlamm ist eingetrocknet und steinhart. Die Frauen könnens gärtnern gar nicht abwarten, und stellen einen Topf um den anderen vors Haus. Drinnen gibts noch etliche Kistenberge, ein paar Nacharbeiten sind noch zu machen. Wenn wärmer wird, gehts dann draußen weiter: wir haben ja kein Keller, und müssen uns unseren Schuppen noch selbst bauen. EIn bisschen Putz fehlt noch an einer Wand, ich will eine alte Natursteinmauer wieder aufbauen. Der alte halbeingestürzte Gewölbekeller soll saniert werden, Parkplätze, Carports, Fahrradschuppen; Hofgestaltung, Hoftor, Gemeinschaftsgarten. Es gibt noch jede Menge zu tun. Aber ich will ja auch noch mind. 50 Jahre hier wohnen, da muss ja nicht gleich alles noch in diesem Quartal fertigwerden -Robert

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