Fausts Erben

Die Geschichte des Weingutes, deren Bewohner und Erbauer

Grundsteinlegung

7. Juni 2011 von Susann | Keine Kommentare

GrundsteinlegungAm 15. Mai war es endlich soweit: Grundsteinlegung! Nachdem die Verträge mit der Rohbaufirma abgeschlossen waren, wurde es auch Zeit, offiziell den Startschuss zu geben.

Am Spannendsten war die Stelle für die Grundsteinlegung: Viele der charakteristischen Mauern wurden oder werden noch abgetragen, Gräben werden gezogen für Gas, Wasser, Elektro, neue Mauern werden gesetzt. Wo legt man den Grundstein, so dass er erhalten und zugänglich bleibt? In einer der alten Natursteinwände, die stehen bleiben müssen, entdeckten wir einige eingesetzte Ziegelsteine. Diese Steine waren bisher verborgen, von einer anscheinend später gesetzten Natursteinwand verdeckt. Diese war eingefallen und gab jetzt den Blick auf diese Ziegelsteine frei. Wir entfernten diese Steine, und entdeckten dahinter einen bewusst angelegten Hohlraum. Anscheinend war eine alte Pferdetränke aus Sandstein geschickt in die Mauer eingesetzt worden, mittels langer Plänersteine quer darüber ein Sturz gebaut, der diesen Hohlraum offen hielt. Das Ganze wurde so versteckt in die Mauer eingebaut, dass man es von außen nicht erkennen konnte. Ein perfektes Versteck. Für den Schatz des Napoleon? Dieses Gerücht existiert seit 1813. Leider war es (schon?) leer, nur noch Sand und Dreck in der Tränke. Egal, wir machten die Zeitkapseln fertig: Drei große Glasmilchflaschen mit Schraubverschluss wurden gefüllt mit:

  • Bauplänen der einzelnen Häuser / Ansichten
  • Lagepläne
  • 3D Ansicht des gesamten Hofes nach Fertigstellung
  • eine Dresdner Tageszeitung (hier passte jedoch nur der Lokalteil in die Flasche)
  • ein Foto der Baugemeinschaft
  • ein Foto des Inschriftensteines „ora et labora“ vom Giebel des Bauernhauses
  • die aktuellen Kostenschätzungen
  • ein paar Geldstücke
  • Namen und Geburtsdaten aller Kinder

Die Schraubverschlüsse wurden mit in Kaltbitumen getränkten Baumwolltüchern versiegelt. Auf den Deckel haben wir dann noch je ein Geldstück geklebt, weil das so hübsch aussah.
Die Flaschen wurden im Versteck versenkt, und mit einem exakt eingepasstem Sandstein verschlossen, in dem ich noch die Jahreszahl „2011“ eingemeißelt hatte. Dann gabs Sekt, Bier und Gegrilltes, und es wurde weitergearbeitet. Mal sehen, das Richtfest soll dann wahrscheinlich richtig groß werden. -Susa